Hell wie der lichte Tag

Scheinwerfertechnik von Osram

Hell wie der lichte Tag

23. Mai 2023 agvs-upsa.ch – Eines der Herzen der Autobeleuchtung pocht im deutschen Herbrechtingen. Dort forscht und produziert als globaler Marktplayer für Lichtsysteme Osram. Ob Bilux, Halogen, Xenon oder LED: Seit über hundert Jahren ist Osram Autolicht-Taktgeber. Ein Werksbesuch.

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Osram mischt seit Jahrzehnten im Autobereich mit. Zu zahlreichen mit den Produkten gewonnenen Preisen gehört unter anderem der «German Innovation Award», eine branchenübergreifende Auszeichnung für Produkte und innovative Lösungsansätze.

cym. «Schauen Sie, hier: Diese kleine Unebenheit am Rand sollte nicht sein.» Hört Martin ­Pollithy von seinen Mitarbeitenden solche Sätze, staunt er bis heute immer wieder. Pollithy ist Produktionsingenieur bei Osram und führt uns durch das Werk. Flammen, Stickstoff, Gas, Hitze – und am Ende werfen Maschinen in atemberaubendem Tempo H7-Halogenlampen für Autoscheinwerfer aus. Kurz vor Verschweissung und finalem Härtetest legen 300 fast fertige Lämpchen je einen Zwischenhalt zur Qualitätskontrolle ein. «Immer wieder erstaunlich, wie das geschulte Auge unserer Mitarbeitenden blitzschnell allerfeinste Qualitätseinbussen feststellt. Ich bräuchte eine Lupe dazu», sagt Pollithy.

Das 13000 Einwohner kleine schwäbische Herbrechtingen ist mit seinem Osram-Werk ein grosser Player in der Autolicht-Welt – und im Werk alles perfekt durchgetaktet. Laufend überprüfen spezielle Kameras ebenfalls die Qualität und sortieren Produkte bei kleinsten Abweichungen aus. Die Bänder laufen fünf Tage die Woche je 24 Stunden. Die Maschinen stehen teils seit Jahrzehnten im Einsatz. «Dieses Know-how zeichnet uns aus: Wir haben unsere eigenen Maschinen, die es so auf dem Markt gar nicht gibt und die unsere Ingenieure stets weiterentwickeln», sagt uns Pollithy.

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Die Maschinen stehen teils seit Jahren im Einsatz und werfen in atemberaubendem Tempo H7-Halogenlampen für Autoscheinwerfer aus.

Leuchtdrähte, dünner als ein Haar
Osram, als Marke seit 1906 eingetragen und seit 1919 als Unternehmen aktiv, ist einer der ganz grossen Namen zwar nicht nur, aber vor allem auch der Fahrzeug-Beleuchtung. So brachte Osram 1925 die Bilux-Lampe als erste Zweifadenlampe für Abblend- und Fernlicht auf den Markt. Im Halogen-Zeitalter gingen später bis zu eine Million Halogenlampen täglich in alle Welt. Heute sind andere Lichtquellen, die Osram grösstenteils in Berlin produziert, zu Halogen gestossen. Erst kam das Xenonlicht, jetzt sind es oft Halbleiterbauelemente – also die Leuchtdioden (LED) –, die elektrische Energie im Auto in Licht umwandeln. Auch bei der LED-Technik ist Osram in der Autobranche führend. Jüngst gelang Osram sogar die Zulassung der ersten LED-Nachrüstlampe.

Über die Chips, die das Unternehmen dazu verwendet, weiss Thomas Biber, Fertigungsleiter SSL, Bescheid. Seine Abteilung ist in den vergangenen Jahren teils neu aufgebaut worden und rasant gewachsen. Vor fünf Jahren gab Osram die neue XLS-Serie («eXchangable LED Signallamp») heraus. Die Chips vereinfachen Lichtsysteme. «Eine einheitliche Plattform mit vier Lichtquellen kann erstmals alle wichtigen Signalapplikationen in Fahrzeugen abdecken. Dies reduziert die Zahl der individuellen Lösungen je nach Fahrzeugmodell», erklärt Biber. Zudem seien die Reparaturkosten aufgrund eines einfachen Austauschsystems niedriger. «Wir müssen in den meisten Fällen nicht mehr den Scheinwerfer, der rasch 5000 Franken kostet, ersetzen: In bis zu 90 Prozent der Fälle funktioniert dieser nämlich noch. Stattdessen wechselt man den Chip aus.» Die Drähte darauf seien dünner als ein Haar. Speziell ist auch, dass jedes Beleuchtungsmittel mit Code und Datensatz versehen ist. «Jeder Produktionsschritt ist auf die Minute genau nachverfolgbar.»

LKQ-Rhiag zu Besuch bei Osram
Genau diese Details sind auch für Osram-Kunden entscheidend. Deshalb öffnet Osram die Tore gerne für eine Besichtigung – etwa bei unserem Besuch der LKQ-Rhiag: Um den Garagistinnen und Garagisten beratend zur Seite zu stehen, will die neueste Produktpalette kennengelernt sein. Und die Liste ist lang: Die Produkte für den Aftermarket reichen von der einfachen Autobatteriestarthilfe über neue Arbeits- und Zusatzscheinwerfer bis zur Sicherheits- oder der kleinen Handleuchte: «Es sind wieder viele Dinge im Köcher, man darf gespannt sein», freut sich Steffen Fischer, Head of Customer Quality Automotive Aftermarket. Worauf die Kundschaft stets zählen könne: «Osram arbeitet und testet immer mit echten Messwerten und Umweltbedingungen wie in der Realität.» Damit die Qualität wirklich stimmt und mit ihr der legendäre frühere ­Osram-Werbespruch: «Hell wie der lichte Tag.»
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