Marke weg – «Wir leben heute besser als vorher»

Inspiration des Monats

Marke weg – «Wir leben heute besser als vorher»

9. Juni 2021 agvs-upsa.ch – Erhellende Ideen und spannende Erkenntnisse: Die AGVS-Medien präsentieren Best-Practice-Beispiele aus der Garagenwelt. Nach über 50 Jahren als Opel-Vertretung hat sich die Garage Fellmann aus Dagmersellen LU dem Werkstattkonzept «Garage Plus» angeschlossen.

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Seit 2019 ist die Garage von Judith und Stefan Fellmann dem SAG-Konzept «Garage Plus» angeschlossen. Foto: AGVS-Medien 

sco. Im Jahr 2017 gab Opel bekannt, das Händlernetz in der Schweiz zu straffen. Der Servicevertrag der Garage Fellmann wäre noch bis 2020 gelaufen, doch die Fellmanns wollten einen Schlussstrich ziehen und beharrten auf der Auflösung beider Verträge; Opel willigte ein. Für Stefan Fellmann war schnell klar, dass er sich nicht auf einen Alleingang einlassen würde, er schaute sich nach einem passenden Konzept um: «Alle Marken zu reparieren, ist eine grosse Herausforderung. Ein Werkstattkonzept unterstützt uns durch die Ersatzteilversorgung, mit Schulungsangeboten und mit Spezialisten, die wir bei Problemen via Hotline kontaktieren können.» Fündig wurde er auf der AGVS-Webseite, die eine Übersicht über sämtliche Konzepte sowie einen Leitfaden als Entscheidungsgrundlage bietet.

Stefan Fellmann entschied sich für «Garage Plus» der Swiss Automotive Group (SAG): «Wir hatten für Fremdmarken schon vorher Teile bei Derendinger bestellt. Zudem ist die Filiale in Reiden nur fünf Kilometer entfernt. Das ist ideal, wenn es mal brennt.» Die Erfahrungen in diesen zwei Jahren als «Garage Plus»-Partner seien durchwegs positiv, sagt Stefan Fellmann: «Man wird als Partner und Kunde geschätzt.» Ausdruck dieser Wertschätzung sind beispielsweise Einladungen an Raclette-Abende oder Veranstaltungen, an denen das Erlebnis im Mittelpunkt steht. 

Der Betrieb hat sich verändert, seit Stefan Fellmann seine Markenvertretung abgab. Durch den Wegfall des Neuwagenverkaufs schrumpfte der Umsatz stark – aber vom Umsatz allein lebt kein Garagist, sondern von der Marge. «Die Rendite verbesserte sich in den letzten zwei Jahren deutlich», sagt Garagist Fellmann, «durch die vielen Fremdmarken haben wir einen um rund 20 Prozent grösseren Kundenstamm und mehr Arbeit in der Werkstatt.» Als der Opel-Blitz noch über dem Gelände an der Werkstrasse 1 in Dagmersellen prangte, hätten sich viele potenzielle Kunden gar nicht getraut, Fremdmarken für Reparaturen und Servicearbeiten vorbeizubringen. Mit dem markenunabhängigen «Garage Plus»-Logo hat sich das geändert. «Wir leben heute besser als vorher», ergänzt Judith Fellmann, «der Wegfall der Marke und der Wechsel zum Konzept war das Beste, was uns passieren konnte!»

Die Fellmanns geniessen ihre neue unternehmerische Freiheit. «Mir redet niemand mehr drein, ich selbst entscheide, was ich will und was nicht», sagt Stefan Fellmann. Dabei sei der Umgang mit der Markenvielfalt im Werkstattalltag durchaus herausfordernd. Insbesondere Autos mit nicht alltäglichen Problemen, beispielsweise in der Elektronik, wieder zum Laufen zu bringen, sei oft anspruchsvoll. «Hier helfen uns das neu erworbene Bosch-Diagnose-System und auch die Derendinger-Hotline.» Und wenn es trotz allem harzt, helfen sich die Garagisten in der Umgebung gegenseitig aus. «Das Verhältnis zu den Branchenkollegen in der Region ist wirklich sehr gut, schreiben Sie das bitte in Ihren Artikel!» Machen wir gerne. 
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