Mit dem Nachwuchs besser kommunizieren

Warum Leitplanken wichtig sind

Mit dem Nachwuchs besser kommunizieren

8. März 2023 agvs-upsa.ch – Was passiert in der Jugend, welche Themen beschäftigen junge Menschen und welche Prozesse spielen sich in deren Gehirn ab? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt es im Didaktikmodul der AGVS Business Academy «Junge Erwachsene führen und Krisen überwinden». Ab sofort stehen neue Termine fest. Zielgruppe dieser eintägigen Kurse sind Berufsbildner/-innen der technischen Grundbildung ohne tertiären Abschluss, die über eine Ausbildungsbewilligung verfügen.

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Für Lernende ist es motivierend, wenn sie eigene Aufgaben haben, die sie selbständig ausführen können. Das zeigt ihnen, dass ihnen vertraut wird, und fördert ihre Selbständigkeit. Foto: AGVS-Medien

cym. Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Umso wichtiger ist es für einen Garagisten, sich gut um den Nachwuchs im eigenen Betrieb zu kümmern. Kommunikation mit den Jungen kann aber eine Herausforderung sein. Etwa, wenn sich Jugendliche in einer Krise befinden. Nicht selten äussert sich dies in ungenügenden Leistungen, Absenzen und auffälligem Verhalten. Für Berufsbildner/-innen kann ein grösseres Verständnis für die Phase, in der ein junger Mensch steckt, hilfreich sein. 

Christian Schluchter, Gründer und Coach der Beraterfirma Coaching-Arte, gibt seit rund einem Jahr in der Westschweiz das Didaktikmodul «Junge Erwachsene führen und Krisen überwinden». Er sagt: «Wichtig ist, dass man die Jungen versteht und ein Verständnis für ihre Lebenssituation entwickelt, um ihnen die Leitplanken zu setzen, die sie brauchen.» Es lohne sich zum Beispiel, den Schlafrhythmus junger Menschen zu kennen. «Wenn man weiss, was in ihnen vorgeht, interpretiert man gewisse Situationen anders», sagt Schluchter und gibt ein Beispiel: «Wenn eine Lernende oder ein Lernender zu spät kommt, kann man das so interpretieren, dass er die ganze Nacht am Handy war – oder man versteht seinen Schlafrhythmus und reagiert entsprechend anders.» Der diplomierte Heilpädagoge weiss, wovon er spricht: Er ist vierfacher Vater, begleitete über zehn Jahre lang Jugendliche im Auftrag der Invalidenversicherung Solothurn, Bern und Aarau und arbeitet als Lehrer. In Kursen vermittelt er psychologisches und pädagogisches Wissen. 

Weiter gibt er den Garagisten diverse Tools an die Hand, um  mit den Jungen kurzfristige Ziele zu definieren und erfolgsversprechende Gespräche zu führen. «Ich erlebe es immer wieder, dass die Ausbildner es so gut wie möglich machen wollen und eine wohlwollende Haltung zeigen», sagt er, es aber an geeigneten Instrumenten fehle. Er achte deshalb darauf, dass Übungen mit Praxisbezug besprochen werden und ein Austausch stattfindet. Die Ideen und Vorstellungen der Teilnehmenden haben ebenfalls Platz. Dieser Coachingansatz kommt gut an. Die meisten Teilnehmenden des Kurses gaben in Bewertungsbögen des AGVS nach dem Besuch an, dass sie den Kurs zu 100 Prozent weiterempfehlen würden. Dasselbe gilt für die Kurse in der Deutschschweiz. Hier leitet das Didaktikmodul seit vielen Jahren Roland Peter von der B-Werk-Bildung. Auch er hat Tipps, wie man die Motivation von Lernenden stärkt und ihr Potenzial entfaltet. «Ein gutes Verständnis der entwicklungspsychologischen Hintergründe hilft ebenso wie positive Rückmeldungen», sagt auch Roland Peter. «Ich erlebe es immer wieder, dass Berufsbildnerinnen und Berufsbildner enorm viel Zeit und Engagement in die Ausbildung ihrer Lernenden investieren und dennoch an gewissen Hürden scheitern.» Im Kurs zeige er auch, dass nicht alles in Eigenregie gelöst werden könne. Manchmal sei Unterstützung durch eine externe Stelle unumgänglich. 

Die Teilnehmenden an seinem Kurs loben einerseits seinen praxisbezogenen und humorvollen Unterricht. Andererseits fühlen sie sich auf allfällige Probleme mit Lernenden besser vorbereitet. Eine Teilnehmerin schilderte: «Am besten gefiel mir die Möglichkeit, schwierige Gespräche zu üben. Wir wurden auch aufgefordert, Probleme aus unserem Berufsalltag zu erzählen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.»
 
Wollen auch Sie einen förderlichen Umgang mit den Jugendlichen pflegen?
Hier gibt es mehr Informationen zu den nächsten Kursen «Junge Erwachsene führen und Krisen überwinden»:


Mit Christian Schluchter auf Französisch:
14. Juni 2023, Sion

Mit Roland Peter auf Deutsch:
5. April 2023, Bern
22. August 2023, Sissach
1. Dezember 2023, Lenzburg


Weitere AGVS-Didaktikmodule:
Lernende selektieren auf Deutsch am 24. Mai 2023 in St. Gallen, am 5. September 2023 in Bern und am 25. Oktober 2023 Online.
Instrumente der neuen BiVo 2018 einsetzen auf Französisch am 13. April 2023 Online und am 18. September 2023 in Genf.

Wichtiger Hinweis: Die verantwortlichen Berufsbildner/-innen müssen das Didaktikmodul persönlich besuchen, der Kursbesuch ist nicht delegierbar an eine andere Person. Die Betriebe sind ausserdem verantwortlich für die Umsetzung und Einreichung der Schulungsnachweise – das wird von den kantonalen Ämtern für Berufsbildung kontrolliert.
 
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