Weniger Neuanmeldungen – steigende Werkstattumsätze

Konjunkturprognose

Weniger Neuanmeldungen – steigende Werkstattumsätze

25. Oktober 2018 agvs-upsa.ch – Für das Jahr 2019 rechnet BAK Economics erneut mit einem leicht rückläufigen Neuwagenmarkt. Nach dem Rekordhoch an Neuimmatrikulationen im Jahr 2015 wird sich das Neuwagengeschäft im kommenden Jahr weiter stabilisieren und bei rund 308'000 Fahrzeugen einpendeln.

bak. Demgegenüber können die Schweizer Garagisten wieder mit steigenden Werkstattumsätzen rechnen. Die Umsatzentwicklung war seit 2013 stark rückläufig und senkte das Marktvolumen der Garagenbetriebe um 13 Prozent. Eine Erholung wird nach den Einschätzungen von BAK Economics bereits im aktuellen Jahr 2018 erwartet.

Die seit September 2018 geltende Neuregelung der Abgasmesswerte (WLTP-basiert) hat deutliche Spuren im Neuwagenmarkt hinterlassen. Zwischen Anfang 2018 und Ende September wurden 6000 Neuwagen neu immatrikuliert – das sind 2,7 Prozent weniger im Vorjahresvergleich. Der September hat zu rund 70 Prozent zu diesem Rückgang beigetragen. Für das Gesamtjahr 2018 rechnet BAK mit einem Rückgang der Neuimmatrikulationen um 1,3 Prozent auf knapp 310'000 Personenwagen – vorausgesetzt die Rückstände durch fehlende WLTP-Lizenzierungen können bis Ende Jahr grösstenteils kompensiert werden. Falls dies nicht gelingen sollte, liegt das Abwärtsrisiko gemäss der Analysen von BAK Economics bei 6000 bis 10'000 Neuwagen.

Verzögerte Sättigungseffekte
Das Ausnahmewachstum der Schweizer Wirtschaft 2018 trägt dazu bei, dass der Rückgang an Neuimmatrikulationen im aktuellen Jahr moderat ausfallen und unter den Erwartungen bleiben wird. Aus diesem Grund rechnen die Konjunkturexperten von BAK Economics damit, dass auch im nächsten Jahr der Absatz von neuen Personenwagen zurückgeht. 2019 wird sich zudem das wirtschaftliche Umfeld deutlich abkühlen. Beim für den Neuwagenhandel relevanten Euro-Wechselkurs wird mit einer Entspannung gerechnet. Im aktuellen Jahr 2018 haben politische Unsicherheiten im Euroraum zwischenzeitlich für eine wiederkehrende Aufwertung des Frankens gesorgt. BAK geht allerdings davon aus, dass diese von temporärer Natur sind und 2019 wieder Wechselkursrelationen im Bereich von 1,18 EUR/CHF erreicht werden. Das Risiko für drastische Preisanpassungen im Neuwagensegment wird somit als gering eingestuft. Für das Gesamtjahr 2019 prognostiziert BAK einen Rückgang der Neuimmatrikulationen um 0,6 Prozent auf 308'000 Neuwagen.

Entspannung im Occasionsmarkt ...
Die Diesel-Thematik und stark sinkende Preise im Neuwagensegment haben die Geschäftslage im Gebrauchtwagenmarkt deutlich eingetrübt. Die aktuellsten Zahlen deuten jedoch diesbezüglich auf eine allmähliche Entspannung hin. Nach den Einschätzungen von BAK kann im nächsten Jahr wieder mit einem Plus im Gebrauchtwagenmarkt gerechnet werden.

... und steigende Preise im Werkstattgeschäft
Die Umsatzentwicklung im Werkstattgeschäft ist seit 2013 rückläufig. Hauptgrund ist die Abgaswartungspflicht, die seit 2013 für alle Fahrzeuge wegfällt, die mit einem On-Board-Diagnose-System (OBD-System) ausgerüstet sind. Seit 2013 ging den hiesigen Garagisten dadurch insgesamt 13 Prozent des Umsatzvolumens verloren. Für das aktuelle Jahr rechnet BAK damit, dass der Abgaswartungseffekt erstmals schwächer ausfällt als der Umsatzzuwachs durch den höheren Fahrzeugbestand, und prognostiziert ein Wachstum der Werkstattumsätze um 1,6 Prozent. Diese Trendwende wird sich auch im nächsten Jahr zeigen und für steigende Umsätze sorgen.
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